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Photographischer Werdegang und Projekte

  • Ab den 70er Jahren intensive Beschäftigung mit der Historie der Gmundner Traun, woraus zahlreiche Artikel und Beiträge zur Geschicshte der Traun entstanden - erste intensive Beschäftigung mit dem Medium Photographie
  • In den 80er Jahren Entdeckung der Photographie als ideale persönliche Ausdrucksform
  • Chef-Redakteur des Traun-Journals (Erstausgabe im Jahr 1993, es folgten bisher zehn weitere Ausgaben)
  • 2002 Ausstellung in Salzburg "Vom Wasser" mit dem Schriftsteller John von Düffel
  • 2003 Ausstellung in Wels "Bewegte Wasser" (Galerie f/8 fine art photography)
  • 2003 Ausstellung in Ohlsdorf zum "Jahr des Wassers"
    (Lebensraum Traun - Lebenstraum Traun)
  • 2004 Bildpublikationen im Buch "Wege zum Wasser"
    (Forum Umweltbildung - im Auftrag mehrerer Ministerien)
  • 2004 Ausstellung in der Raiffeisenbank Laakirchen
    (u.a. ein 64 Meter langes Bild auf Stoff)
  • 2004 Ausstellung im Wiener Café (Esplanade Gmunden)
  • 2003-2005 Dauerausstellung in der Galerie Gustav Steindl (Villa Theresienthal, Gmunden); Durchführung zahlreicher Projekte wie z.B. Multi-Media-Shows etc.
  • 2005 Ausstellung im Landschloß Orth (anlässlich der österreichischen Schachmeisterschaft)
  • 2005 Ausstellung in Wels im Rahmen der Aktion "artshopping"
  • 2006 Ausstellung in der Hofbühne Tegernbach (Grieskirchen)
  • 2006 Vernissage im Kulturzentrum Alfa Steyrermühl "Magie des Wassers - Die Traun"
    Eröffnungsvortrag: HR Dr. Ernst Bauernfeind, Naturhistorisches Museum, Wien
  • 2006/2007 Beratungstätigkeit für den Universum-Film
    "Die Traun - Ein Fluss wie ein Kristall" (ORF 2008) mit dem international renommierten Naturfilmer Erich Pröll
  • 2007 Ausstellung im Wiener Café (Esplanade Gmunden)
  • 2007/2008 Ausstellung bei Foto-Video Sauter, im größten Fachgeschäft Deutschlands (München)
  • 2009/2010 Ausstellung im LKH Gmunden, "Im Spiegel der Welle"
    Begrüßung: HR Prim. Dr. Johann Ecker, Ärztlicher Direktor des LKH Gmunden
    Eröffnungsvortrag: HR Dr. Ernst Bauernfeind, Naturhistorisches Museum, Wien

Seit 2005 Mitglied im österreichischen Journalisten Club - OEJC

 

Zahlreiche Publikationen in diversen Foldern, Zeitungen, Fachmagazinen, Geschäftsberichten, Umweltberichten und Büchern.

Fotos
Der Fluss
Wasser ist ein Held
Wasser ist ein Held der Bewegung. Er stürmt vorwärts, gleitet tänzelt, schiebt sich langsam voran und schießt pfeilschnell dahin. Er fließt, tröpfelt und rinnt, rauscht, gluckert und seufzt. Er drängt sich in alle Ritzen, lautlos gleitet er unter geschlossenen Türen hinweg.
Wasser ist ein Held

 

JOSEF KEMPTNER

 

Alles hat seinen Anfang

 

Lyrische Annäherungen an Wasser

Albert sagte am 14. April 2003 zu Joe: „Schreib' was Lyrisches über das Wasser, in drei Wochen muss es druckfertig sein." Joe antwortete Albert, nicht ohne Zögern: „Na ja, wennst meinst, aber man weiß nie bei mir, was dabei herauskommt." Die Lyrik wird etwas trocken sein.

 

 

Wohin die Astrophysiker ihr Teleskop auch richten, überall stoßen sie auf Wasser. Riesige Wolken von Wasserdampf in interstellaren Gasschwaden sind es, die gemächlich durch die Milchstraße treiben. Es sind gigantische Chemiefabriken. Unentwegt schließen sich Wasserstoff- und Sauerstoffmoleküle zusammen. Im 1.500 Lichtjahre entfernten Orion-Nebel wird in nur einer Stunde mehr gefrierendes Nass erzeugt, als in den Ozeanen unserer Erde schwappt.

 

Wenn ein Stern geboren wird

 

Wenn ein Stern geboren wird, ist der Geburtshelfer Wasser. Als eine Art kosmisches Kühlmittel nimmt der Dampf die aufgestaute Wärme auf und strahlt sie in die Tiefe des Raums ab. Ohne dieses Kühlwasser gäbe es vielleicht keine Sterne, vermutet Ewine van Dishoeck von der Sternwarte in Leiden (SPIEGEL Nr. 49, 1998). Die Atome jedes Wassertropfens, unseres Körpers, ja der ganzen Erde haben zuvor in den heißen Herzen ungezählter Sterne geschlummert. Wasserstoff ist ein 20 Milli-arden altes kosmisches Fossil, ein Gebräu der allerersten Stunde. Pro Jahr gelangt eine Schicht von etwa einem Meter Dicke durch Verdunstung von den Ozeanen in die Atmosphäre und fällt später als Regen nieder.

 

Die ganze Reise eines Wassermoleküls auf ihrem Weg zurück ins Meer dauert im Mittel etwa drei Wochen. Wasser, kein Element, sondern Molekül, aber elementar: Es verletzt nahezu alle Kriterien für Normalität. Sein Vermögen, Wärme zu speichern, ist abnormal hoch. Das ist wahrscheinlich die ungewöhnlichste Eigenschaft des Wassers. Ohne sie wäre ein biologisch verträgliches Erdklima kaum denkbar.

 

Die erste Annäherung, als Beginn dieser Reise, war hohes Wasser. Ich erinnere nichts anderes als das schnelle Vorbeiziehen einer Flut unter und zwischen Haselstauden. Manche ihrer Äste wurden von Wellen hinaufgeschubst. Sie wippten. Es war eine Zeit, in der ich noch nichts begreifen musste. Es war ein Heran-und Vorbeidrängen in einem fort. Ob ich ein Ergriffensein gespürt habe, ich weiß es nicht mehr. Mag seine Oberfläche spiegelglatt und reglos sein, unser Held steht nie wirklich still. „Dem einen legt es Holz vor die Tür, dem anderen Steine; dem einen reicht es Sand, dem anderen Schlamm; ewig wechselnd seinen Grund und seine Ufer", so Leonardo da Vinci in seinem Fragment zu einem Buch über das Wasser. Er hat in sei­nen jüngeren Jahren einen Schwall von 64 Worten für die Bewegungen des Wassers gesammelt, als wollte er sie bändigen und schuf erst viel später seine Serie von Diluvi: Zeichnungen der zerstörerischen Gewalt des Wassers. Er hat die entfesselte Wut der Wasserfluten als Vision des Grauens in Schönheit gebannt.

 

Jedes Leben kommt aus dem Wasser, ist vorwiegend Wasser und braucht für seine Existenz vor allem Wasser. Der Grund dafür liegt in seiner fundamentalen Eigenschaft, seiner Fähigkeit, andere Substanzen in sich aufzulösen. Es ist Lösungsmittel und Medium, das transportiert und in dem die anderen miteinander reagieren können. Neben Wasser gibt es kein anderes so leistungsfähiges, Leben spendendes Elixier.

 

Wasser transportiert Nahrung, Sauerstoff, Hormone und Fette an jene Orte, wo sie gebraucht werden - und schafft die Abfälle an jene Stellen, wo sie ausscheiden können.

 

Das Wasser trug sie an das Leben heran


Wasser kann sich in sich selbst auflösen, dabei sehr sel­ten, wohl zum Glück, nur einem Molekül unter zehn Milli­onen widerfährt das. Man kann sagen, Wasser geht mit sich selbst gnädig um, nicht so mit anderen Stoffen. Sie werden von ihm gnadenlos in Anionen und Kationen zerlegt, nur so sind sie problemlos weiterzubringen.

 

Im Wasser war das erste Leben buchstäblich in seinem Element, es wurde von den Stoffen überschwemmt, die sich in Auflösung befanden, die für Leben not­wendig sind. Das Wasser trug sie an das Leben heran.

 

Wo Leben sich aus dem Wasser abkapselte und an Land ging, behielt es die ursprüngliche Fähigkeit in sich, es nahm den Mechanismus des Lösens und Weitertragens in sich hinein, als Blut- und Lymphkreislauf. Die Zellen des Körpers bestehen überwiegend aus Wasser. Ihm verdanken wir die komplizierten Faltungen der Pro­teinmoleküle. Ohne diese Moleküle könnte Leben nicht einmal im Ansatz existieren.

 

Wasser ist auf der Erde der größte und wichtigste Transporteur, weder die Luft noch der Mensch mit seinen technischen Mitteln tun es ihm gleich. Wasser transportiert einfach alles, man muss ihm nur genügend Zeit lassen. Für Unlösliches braucht es nur etwas länger.

 

Ganze Länder hat das Wasser geschaffen, andere hat es weggetragen. Es hat die riesigen Sedimentebenen aufgeschichtet und geformt, die den größten Teil des menschlichen Lebensraumes bilden. Mit seiner alles sprengenden Kraft und gemeinsam mit den Schwankungen der Temperaturen hat es die Verwitterung des Urgesteins gefördert, das organisiert und für die Zerkleinerung des Gesteins in kleine und kleinste Teile gesorgt.

 

Die Tektonik ist der Baumeister der Kontinente. Das Wasser verlieh ihrem Aufbau den letzten Schliff, es tut das unaufhörlich weiter. Es schleift, verteilt, ebnet ein und ordnet. Das ist immer und nahezu überall im Gange. Ohne Wasser hätten wir keine fruchtbaren Lößebenen und Deltas, kein glaziales Hügelland. Vom Wasser hat die Erde ihr freundliches und vertrautes Antlitz, aihm verdanken wir, dass es sich auf ihr leben lässt. Poseidon, der Azurgott, hat schon gewusst, warum er sich auf der Erde und nicht auf dem Mond oder der Venus angesiedelt hat...

 

Joe, das ist Josef Kemptner, geboren in Oberweis, Laakirchen, Autor des Buches „ Voltaire hat keine Nase mehr", Resistenz Verlag, Linz, Juni 2003 Der Text wurde mit freundlicher Genehmigung des Autors entnommen aus: Traun-Joumal, Gmunden, Ausgabe W/2003 Albert, das ist Albert Pesendorfer, dem wir die aller-erstaunlichsten Bilder in diesem Heft verdanken. Zum Künstler siehe auch 5.110/111

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